Freitag, 27. September 2013

Italienreisetagebuch - Verona

Verona ist eine der schönsten Städte Italiens, die ich kenne. Ich war schon einmal vor ein paar Jahren zusammen mit meiner damaligen Berufsschulklasse hier und fand es toll, daher wusste ich auch schon vorher, dass sich die fast 2 stündige Fahrt von Rosolina Mare bis nach Verona lohnen würde. Wenn man die italienischen Autobahnen, die hier bei jeder Benutzung kosten vermeiden möchte, dann fährt man nicht über Padua und Vicenza nach Verona, sondern nimmt die Landstraße, die über Adria, Rovigo und Legnago führt. 

Ist man erst einmal in Verona angekommen geht es an die Parkplatzsuche. Gut wenn das Navi gleich eine Suchfunktion dafür anbietet. Wenn man wie wir in die Innenstadt möchte bietet sich das Parkhaus an der Arena an, dass leider nur durch enge Gassen zu erreichen ist, die die meisten dann doch lieber meiden so wie meine Mutter. Es gibt aber auch eine ganz in der nähe liegende einfache Lösung. Der Parkplatz Tribunale liegt nur zwei Straßen weiter, ist aber viel leichter zu finden. Einzig und allein die Orientierung fällt etwas schwer, wenn man weder eine Karte noch ein Navi hat. Nehmt ihr also diesen Parkplatz müsst ihr einfach immer nur der Straße hoch folgen, so kommt ihr zurück zur Hauptstraße und an dieser entlang direkt zum Piazza Bra, wo es einen kleinen rund angelegten Park gibt, das Rathaus und auch die Arena steht. Hier gibt es mehrere kleine Cafés, an denen man gut eine Pause einlegen kann, aber auch gut essen kann. Beim IppopoTamo direkt hier am Platz kostet eine kleine Cola 3,90€, allerdings ist hier eine kleine Cola ein 0,5l Glas. Die Große wäre dann 0,7l. 

 Vom Piazza Bra aus fahren Kutschen, aber auch eine Bimmelbahn, die gar nicht teuer ist. Wenn man aber lieber die Innenstadt erkunden will, der muss links an der Arena vorbei in die Einkaufsstraße hinein gehen. Hier gibt es unzählige Designerläden, wie zB. Louis Vitton, Gucci und Dolce & Gabbana, aber auch Läden wie Kiko, Disney, Swarovski und Tiffany. Am spannendsten sind hier allerdings die Schaufenster, denn zum Einkaufen ist es hier
                                                              schlicht und ergreifend zu teuer. 

Geht man die Einkaufsstraße bis zum Ende durch und geht rechterhand weiter kommt man nach nur ein paar Metern zum Haus Giulietta. Dachte man schon in der Einkaufsmeile wäre es voll, so wird man hier eines besseren belehrt. Durch einen etwa vier Meter breiten Eingang kommt man in den Innenhof des Hauses, wo die Statue der Julia direkt unter ihrem Balkon steht. Das Durchkommen ist zunächst einmal schwer, denn im Durchgang ist es jedem erlaubt seine Liebesschwüre an die extra dafür weiß gestrichene Wand zu schreiben und natürlich drängen sich die Leute. Die einst mal weiße Wand sieht heute fast schwarz aus, da jeder über die Sprüche der anderen schreibt. Einzig und alleine am oberen Rand ist ein weißes Stück frei, an das mal allerdings auch nur kommt, wenn man eine Leiter mit hat, oder an die 3 Meter groß ist. Hat man es dann endlich bis in den Innenhof geschafft steht man vor dem nächsten Problem: Möchte man ein Foto vom Balkon, ohne dass jemand darauf steht muss man eine Weile warten und verdammt schnell sein, denn das Haus Julia ist heute ein Museum, das man besichtigen kann und jeder kann auf den Balkon hinauf. Noch schwerer ist es allerdings ein Bild von der Statue zu bekommen, ohne fremde Personen darauf, denn es soll Glück in der Liebe bringen die Statue an der rechten Brust zu berühren und natürlich möchte jeder davon ein Foto haben. Man muss also auch hier Geduld haben und schnell sein. Ich persönlich glaube ja nicht daran, dass es Glück bringt, denn denkt man einmal darüber nach wie die Geschichte von Romeo und Julia endet. Shakespeare hat sie nicht umsonst eine Tragödie genannt, denn am Ende ist das Liebespaar nur noch im Tod vereint. Aber jedem das Seine....



Geht man nun links wieder hoch kommt man geradewegs an den Piazza delle Erbe. Hier auf dem lang gezogenen Platz stehen viele Buden, an denen Obst, Gemüse, aber auch Souvenirs wie Masken, Figuren von Romeo und Julia und natürlich Muranoglas angeboten wird. Wer jetzt allerdings denkt, dass diese Masken unerschwinglich sind der täuscht sich! Einzig und alleine die Masken aus Metall sind mit ihren 30€ zu teuer. An vielen Ständen haben die Verkäufer selbst geschriebene Schilder angebracht auf denen 'No Foto' steht, aber die meisten lassen Fotos dennoch zu. Wenn nicht gibt es da aber auch so einige Tricks, wie man trotzdem an schöne Bilder kommt.

Auf der Mitte des Platzes, zwischen den Ständen befindet sich ein Brunnen mit der Statue der Madonna Verona. Geht man den Platz bis zum Ende durch kommt man an eine Säule, auf der oben drauf der Löwe von San Marco wacht, hinter ihm steht der Palazzo Maffei. Auf der linken Seite sticht der Torre del Gardello geradezu heraus. Er wurde 1370 erbaut und ist mit der ältesten Uhr Veronas geschmückt. Durch einen Torbogen kommt man in den Innenhof, von dort aus führt eine Treppe hinauf. Auf der rechten Seite befindet sich ein Resturanate, dass zu meinem Erstaunen zwar geöffnet hatte, jedoch vollkommen leer war. Auf unserem Rückweg hatten wir dann das Glück auf einen Straßenkünstler zu treffen, der auf offener Straße mit seiner Staffelei und seinen Ölfarben stand und ein Bild vom Piazza delle Erbe malte.


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